Dabei wollte ich es nie: Wozu Wolle in mühevoller Kleinstarbeit selber spinnen wo es doch so viele schöne Garne zu kaufen gibt?
Als ich bei einigen größeren Treffen ein paar Mal mit Spinnern zusammen am Tisch saß hat mich die Faszination des entstehenden Fadens aber doch gepackt. Beim Stöbern im Internet (nur mal schaun was so ein Spinnrad kostet) war ich dann ziemlich schnell ernüchtert: Von ca. 300,-€ für das "IKEA-Modell" und nach oben hin keine Grenzen... dazu kam noch dass ich von der Materie Spinnrad absolut keine Ahnung habe und von den Fachbegriffen
- Spulen-/Flügelgebremst
- Ein-/Zweifädiger Antrieb
- Übersetzungen
- Einfach-/Doppeltritt
Im Herbst letzten Jahres kam ich dann, wieder durch Andrea K., in die Gruppe "Spinnst Du - dann setz Dich doch zu uns" auf Facebook und wie es der Zufall will bot kurz darauf eine Frau aus Franken (!!!) ihr gebrauchtes Spinnrad zum Verkauf. Komplett mit Spulen, Haspel, Jumboflyer. Ich habe mich dann noch kurz mit ein paar Freundinnen beraten und nach einigen PMs und Telefongesprächen war alles in trockenen Tüchern, ich fuhr in den Aischgrund und holte das Malottkerad ab:
Ich bin sehr, sehr froh dass ich mir als Erstes ein gebrauchtes Rad von einer Spinnerin gekauft habe die mir bei der Abholung auch genau erklärt hat welches Häkchen wo hinkommt - mit den "Bausätzen" wie neue Räder oft verschickt werden wäre ich hoffnungslos überfordert gewesen.
Ich dachte mir das so schön: Ich komme heim, stelle das Spinnrad ins Wohnzimmer, schau mir noch ein oder zwei Videoanleitungen an und dann spinne ich die herrlichsten Garne. Bis zum letzten Punkt hat alles geklappt, aber mit "Faden" oder gar "Garn" hatten die Ergebnisse rein gar nichts gemeinsam. Ich habe die verdrehten Kammzugstücke alle in einer Schuhschachtel gesammelt, sie dienen jetzt als Katzenbett
Mutig wie ich bin habe ich mich dieses Jahr sogar schon für die "Tour de Fleece" (eine Spinnchallenge die paralell zur Tour de France läuft) angemeldet und ich bin ganz gut dabei!
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